UNI Spital Luxemburg

Die Einhaltung der baurechtlichen Vorgaben, besonders in Hinblick auf die höhenmäßige Entwicklung zur Nachbarschaft und die exakte Erfüllung des Raumprogramms, ist Ausgangspunkt der städtebaulich architektonischen Konzeption. In Anbetracht des Umfangs des Raumprogramms und der daraus resultierenden Größe des Gebäudekomplexes wird eine Struktur aus breiter Sockelzone für die Behandlungsbereiche und darauf gesetzten, pavillonartigen Figuren der Pflegestationen vorgeschlagen. Es entsteht ein kleinteiliges Erscheinungsbild, das es ermöglicht, zwischen den unterschiedlichen, städtebaulichen Körnungen der Umgebung zu synchronisieren. Die gewählte, modulare Struktur des neuen Krankenhauses ermöglicht nicht nur ein Maximum der belichteten Flächen, sondern mit der intensiven Verzahnung zum Grünbereich auch ein sympathisches in den Größen überschaubares Healing Enviroment. Die zueinander verschwenkten Module reagieren städtebaulich auf die angrenzenden Bebauungsstrukturen, ermöglichen Durchblicke und lassen bestehende Wegeführungen weiterhin zu.
Gleichzeitig wird die neue Verbindungsachse parallel zum Dipbach, zwischen altem Stadtzentrum und neuem Universitätsstandort mit dem markanten Orientierungspunkt des geplanten Hochhauses, aufgegriffen. Die Ausblicke ins Freie und die logische Wegführung ermöglichen eine jederzeitige, intuitive Orientierung der Patienten und des Personals. Unter der Zielsetzung der Schaffung eines bestmöglichen, humanen Ambientes wird das Erscheinungsbild von einem modernen Wellnesshotel angestrebt. Die maximale Verflechtung von großzügigen Grünflächen, auch auf den Terrassen des Sockelbereiches und auf den Dachgärten der Pavillons, unterstreichen das positive Empfinden von Erholung und Stressreduktion.

STÄDTEBAULICHE INTEGRATION
Besonderes Augenmerk wird der sensiblen, städtebaulichen Anbindung des Krankenhauses über die Brückenverbindung zur Hauptzugangsadresse mit vorgelagertem Ärzte- und Parkhaus gewidmet. Um die vielfachen Ankommensrichtungen aufzunehmen, und das “dahinter liegende” Krankenhaus visuell eindeutig wahrzunehmen, werden vier kleinmaßstäbliche Baukörper vorgeschlagen, die die Funktionen Ärztehaus / Parkhaus / Kindergarten und Brücke mit Empfangs- und öffentlichen Nutzungen (einkaufen, Gastronomie, Dienstleistungen) aufnehmen. Es wird eine einladende Architektursprache, die Vertrautheit, Gastfreundschaftlichkeit und Dynamik suggeriert, vorgeschlagen. Die öffnende Willlkommensgeste der “ausgestreckten Arme”, geformt von Ärztehaus und Kindergarten, definiert einen sehr großzügigen, urbanen Platz, der zum markanten Vordach des Haupteingangs führt. Die Vorfahrt bzw. Einfahrt zum Parken erfolgt im introvertierten Zwischenbereich von Ärzte- und Parkhaus und ermöglicht hier die Fortsetzung des bestehenden Grünbereichs im Norden und die Blickbeziehung hinein zum Healing Garden. Die Gesamtkonzeption des Vorbereiches ist darauf angelegt, die ankommenden Patienten, Besucher und Mitarbeiter sowohl physisch als auch visuell zum eigentlichen Hauptgebäude “durchdiffundieren” zu lassen.
Die wichtigste Funktion übernimmt dabei die elegant geschwungene Brücke, die als vermittelndes, architektonisches Element die Überleitung vom städtischen Umfeld über die allgemeinen, öffentlichen Nutzungen zur Privatheit der kompetenten Behandlungsfunktionen und Wiedergenesungsbereiche führt. Die besondere Positionierung des Gastronomiebereiches auf der Brücke ermöglicht eine spektakuläre Blickbeziehung zum renaturierten Verlauf des Dipbaches und der Healing Gardens.

Auftraggeber
Universität Luxemburg

Nutzung
Krankenhaus

BGF
120.000 m²

Adresse
Luxemburg

Status
Wettbewerb 2015

 

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