KH Radioonkologie Hietzing
Bei der unter Denkmalschutz stehenden Bausubstanz ist die Form des Pavillons durch kräftige Vor- und Rücksprünge von Mittel- und Seitenrisaliten charakterisiert, die zwischen den Flügeln kleine hofähnliche Vorplätze bilden, außen mit kombinierter Putz- und Sichtziegelfassade. Die Bausubstanz entspricht nicht mehr den technischen, medizinischen und infrastrukturellen Anforderungen – ein Umdenkprozess zu patientenorientierter Dienstleistung und Qualitätsausbau, Erneuerung und Standardverbesserung der bestehenden Struktur ist gefordert. Ziel ist es, die historische Spitalsanlage zu erhalten und gleichzeitig wirtschaftliche und dem Denkmalschutz entsprechende Lösungsvorschläge für die Generalsanierung und Adaptierung zu schaffen. Drei wesentliche Baumaßnahmen werden vorgeschlagen. Erstens: Zur Vergrößerung der Nutzfläche werden an der Ostseite an die beiden bestehenden Vorbauten ergänzende Raumvolumen angebaut. Diese weitgehend verglasten Bauteile nehmen Patientenzimmer auf. Zweitens: Als flächenmäßige Erweiterung, barrierefreies Bauen, Tageslichtstrom und um die erforderlichen Raumgrößen zu realisieren, werden Teile der Mittelmauer durch platzsparende Betonpfeiler ersetzt. Drittens: Zum Nutzbarmachen des Dachgeschosses wird dessen Ausbau vorgeschlagen. Glas, als Implantat lässt der historischen Fassade des Pavillons die Freiheit, für sich selbst wirksam zu sein, Wand zu sein, bildet Orientierung von geistig Verwirrten und/oder in einer Ausnahmesituation befindlichen Menschen, dienen der Kontaktaufnahme und der Überschaubarkeit. Sie unterstützen jedoch auch den nicht außer Acht lassenden Kontrollaspekt des Pflegepersonals. In jedem Geschoß ist der Bereich des Pflegestützpunktes als zentrale Drehscheibe, einladend, transparent, überschaubar, als Glasbox konfiguriert – geschlossen und offen zugleich – ermöglicht Kommunikation auf kurzem offenen Wege. Die neue vertikale Haupterschließung führt direkt zu den jeweiligen Eingängen der Abteilungen und ermöglicht durch die gewählte Grundrissposition das Freihalten einer komplett unabhängigen Funktionseinheit.
SMZ Ost
Der Entwurf schlägt ein im Grundriss L-förmiges Gebäude vor. Ein niedriger Quertrakt parallel zur bestehenden Tiefgarage, nimmt die strahlungsintensiven LINAC-Räume mit direkt darüber positionierter Haustechnik auf sowie ein rechteckigen 5-geschoßiger Baukörper, der die überwiegenden Funktionsbereiche beinhaltet.
Fotos/Renderings: © MISS 3
Auftraggeber
KAV Wien
Nutzung
Krankenhaus
BGF/Whg
7.650 m²
Adresse
Wien
Status
2015
Leistungsphasen
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