Palais Campofranco

Dem herausragenden Bauplatz als einer der wichtigsten städtebaulichen Ensembles – gegenüber dem Dom, am zentralen Waltherplatz – gelegen, kommt der Durchwegungsrelation besondere Bedeutung zu. Die verhältnismäßig geringen, tatsächlichen Neubauvolumen setzen in den relevanten Blickachsen dezente aber unverwechselbare Akzente. Das Hauptneubauvolumen befindet sich dem Vorprojekt folgend im Untergeschoss- ideal von der Waltherplatzgarage direkt angebunden und durch großzügige Oberlichtverglasungen visuell vom Innenhof wahrnehmbar.

Die Reflectionwall:
Einerseits um die Durchwegung vom Waltherplatz zur Mustergasse zu unterstreichen und andererseits um die sehr große unterirdische Verkaufsfläche erkennbar zu machen, wird eine ca. 3m hohe (über FOK Innenhof) sanft geschwungene Wand vorgeschlagen, die die beiden Hofeingangssituationen quasi als Leitwand verbindet und die – durch die Bodenverglasung des Lichtbrunnens nach unten verlängert – das Warenangebot des tiefer liegenden Verkaufsraums sichtbar reflektiert. Diese “Reflectionwall” ist aus matt eloxiertem Alucobond angedacht, das mit unterschiedlich strukturierter Oberfläche Lichtspiegelungen und auch teilweise moiréartige Effekte erzielt. Gleichzeitig deckt die Wand die unattraktiven Hinterhoffassaden der Häuserzeile im Süden ab und gibt einen geordneten Rahmen für die Aktivitäten im Innenhof.

Der Pavillion:
Das durch den Wiederaufbauplan erlaubte Volumen des Zubaus auf der Innenseite der Arkade inklusive des auf Niveau der Terrasse gelegenen Pavillons wird genau eingehalten, allerdings wird anstelle eines Flachdachs eine identitätsstiftende Dachlandschaft vorgeschlagen, die an eine filigrane, kleinteilige Konstruktion eines Festzeltes erinnert. Im Innenraum ergibt die bewegte Dachuntersicht ein reizvolles Licht- und Schattenspiel und in Kombination mit großflächig zu öffnenden Schiebetüren und eleganten, fließenden Vorhängen ein hoch attraktives Raumerlebnis.

Die ergänzenden Neubauten am Pfarrplatz und an der Mustergasse:
Die Entwurfsstrategie der beiden, zwar flächenmäßig sehr kleinen, aber visuell an prominenter Stelle wahrnehmbaren Neubauten, kann wie folgt beschrieben werden: klares Bekenntnis zum Bauen im 21. Jahrhundert, deshalb Verwendung von zeitgemäßen Materialien und Techniken, Verantwortungsbewusstsein bezüglich des herausragenden Bauplatzes und sensibles Integrieren in die Umgebung

Vorgeschlagen werden 75cm breite raumhohe Elemente aus spiegelndem, getönten Glas abwechselnd mit Alucobond-Elementen gleicher Dimension und Oberflächeneigenschaften. Diese Elemente sind zueinander jeweils um bis zu 20° verschwenkt und teilweise auch leicht aus der Längsachse gekippt. Die Farbe der Paneele nimmt Bezug auf die goldgelbe Farbe des Palais Campofranco und vervollständigt das Ensemble in gleicher Farbscala.

Auftraggeber
CaDoMa GmbH

Nutzung
Öffentlicher Bau

BGF
9.500 m²

Adresse
Bozen

Status
Wettbewerb 2016

Renderings
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